Via Ferrata Roghel und Cengia Gabriella

Talort ist das Comelico über den Kreuzbergsattel nach Padola. Zufahrt zum Rifugio Lunelli und Aufstieg zum Rifugio Berti, 1950 m, eine Stunde. Nun Steig 109 einen Schuttkagel hinauf zur Mündung einer steilen Schlucht. Mit Hilfe der ersten Stahlseilen linkshaltend eine Steilstufe hochklettern. Weiter über Leitern und Eisenbügeln senkrecht hoch.


Oben in der Forcella Stallata über Leitern und Tritte steil in eine schattige Schlucht abklettern und danach über die Geröllhalde in Richtung Bivacco Cadore. Wegkreuzung ! Entweder direkt rechts weiter oder spannender hinunter zum Bivacco. Vom Bivacco eben hinüber zu einer Steilstufe und diese an Stahlseilen hoch zur Einmündung der Abkürzung.


Nun das Terrassenband der Cengia Gabriella entlang gehen, mehrere Schluchten im Auf und Ab queren, ausgesetzte Kriechstellen meistern und geneigte Wände schräg hochklettern. Immer nahe am Abgrund. Eben um eine Felskante herum und die gewaltige Ostwand des Zwölfers vor Augen. Weiter schräg hoch und hinab in eine Scharte.


Von der Scharte aus steil hinunter in eine meist schneegefüllte Rinnen abklettern und unten eine Firn und Geröllschlucht queren. Nun hinüber zu einem begrünten Gegenhang und diesen 150 Hm. berghoch und zum sichtbaren Rifugio Carducci auslaufen. Geschafft ! Und Morgen? Über den Alpinisteig zurück zum Rifugio Berti !





Es gibt eine direkte Verbindung vom Bivacco Cadore zum Bivacco Gera. Wer bis zum dritten Grat frei Klettern kann und die einsamste Ecke der Sextener Dolomiten kennen lernen möchte, dem sei diese Bergtour empfohlen. Aber gleich vorweg: nur gelegentliche Steinmännchen als Markierungen und 6 - 8 Stunden für diese Tour und einen gute Nase bei der Wegsuche !
Wegbeschreibung: Vom Bivacco Cadore in östliche Richtung einen Schutthang hoch und weiter Richtung Südosten aufsteigen zu einer felsigen
Wandrinne. Wenige Spuren sichtbar. Diese Wandrinne muß 200 Hm. hinauf geklettert werden, 2+ bis oben ein schönes Terrassenband nach rechts leitet. Großartige Ausblicke. Dieses Band entlang zu
einer Unterbrechungsstelle gehen. Schlüsselstelle dieser Tour ! Mit Geschick und Können, 3- diese überwinden und weiter auf schmalen Band um die Felskante herum. Eine kleine Schlucht
hochsteigen, jenseits eine queren und nochmals eine Felskante. Jetzt öffnet sich ein wildes große Kar hoch oben um 2600 m. Dieses Felskar wird großzügig durchwandert. Jetzt wird es spannend.
Gesucht werden muß der Einstieg zu einer nicht sichtbaren Scharte. Nicht sich zu weit rechts halten, sondern links eine Steilstufe, 2- hochklettern und um einen Felsblock herum. Gefolgt von
einem kurzen Felsband, nochmals etwas hochsteigen und in einer steilen Schlucht problemlos die Scharte erreichen. Jenseits steil gute 400 Hm. hinunter zu einer Wegkreuzung und hinüber zum nun
sichtbaren Bivacco Gera.
Habe diese Tour 2005 alleine unternommen. Ein 50 m Halbseil, 12 m Vollseil sowie mehrere Schlingen und Karabinern zur Selbstsicherung und zum Abseilen beim Versteigen mitgenommen. War auch nötig, da ich zwei mal falsch gelegen hatte und zurück mußte. Aber es war eine grandiose Bergfahrt - ein Gefühl der Erstbesteigung kam auf !

